Von meinen Engagements in der Schweiz, Liechtenstein und Italien hat mich die Zeit in einer kleinen Trattoria in der Nähe von Verona vielleicht am meisten beruflich geprägt. Im Familienbetrieb haben alle mitgeholfen; gekocht haben wir gemeinsam mit der "Nonna" (ital. Großmutter). Eingekauft wurde, was am Markt verfügbar war. Regionale Lieferanten brachten frische Waren oft spontan vorbei. Alles lief unter der strengen Qualitätskontrolle der Nonna. Gab es kein traditionelles Rezept das passte, wurden die Zutaten mit Phantasie, Erfahrung und Liebe zu neuen Speisenkreationen verarbeitet. Täglich gab es also nur wenige, dafür ganz frische Gerichte, die auf eine Tafel an der Wand geschrieben den Gästen zur Wahl standen. Das Angebot an Getränken war einfach, Qualität und Geschmack der Weine und Grappas allerdings unübertroffen. Die meisten Gäste waren Stammgäste, sie kannten uns und mit der Zeit kannten sie sich auch untereinander. Wie Freunde saßen sie an den kleinen Tischen und genossen unser Essen, den Wein, die Gespräche. Das Lokal war ein lebendiger, fröhlicher Treffpunkt von Jung und Alt, ein Ort des guten Geschmacks und der puren Lebensfreude!